Drei Meere und Holland

mit dem Reise-Laster, 9/ 2024

Ein langer Sommer, Hitze in Europa, zu frühe Sommerferien in Sachsen, alles kam zusammen, um sich auf den nächsten Urlaub so richtig zu freuen. Da unsere Kollegen kindgerecht die Ferienwochen nutzen, orientieren wir uns immer in die restlichen Wochen des Jahres, so wurde es September.

Der Laster,

nach Frontscheibenbruch und Lenkgetriebeschaden wieder in ordentlichem Zustand, konnte er nun endlich zeigen, was er noch drauf hat. So ging es Anfang September los, Richtung Norden, zuerst nach Rechlin auf einen simplen Campingplatz (CP) aber neben einem recht ordentlich gestalteten Luftwaffenmuseum.

Rechlin war bis 1945 Luftwaffenerprobungsstelle und alles was flog, musste sich hier vorstellen, wurde in den Himmel gepumpt und bewertet. So stehen hier Originale und Replika in sehr gepflegten Hallen, draußen noch paar Flieger und Boote - wobei die das Thema eher verfehlen.

Aber egal, schon das Eigenbauboot aus Trabbiteilen war es wert.

Per Whatsapp erfuhren wir zeitgleich von einer netten Plauener Lady, die sich grad auf Rügen betätigte und so funkten wir uns fix für ein Date in Rostock zu und schon tuckerte der LKW weiter gen Norden. Am Rostocker Binnenhafen kann man gegen Gebühr übernachten, Restaurants gibt es genug und schon hopplahopp, haben wir uns zusammengequatscht.

Anschließend sind wir noch eine Runde durch die Rostocker Altstadt marschiert und haben die alten Gemäuer bestaunt.

Rostock war nicht geplant aber das ist eine tolle Stadt.

Rostock, Seehafen, Altstadt, Planschewellen, Segelschiffe - genug Grund zum besuchen

Da wir in 24 h mit Rostock gefüllt waren, fuhren wir zuerst nach Kühlungsborn für einen netten Ostseenachmittag. Hier stauten sich aber die weißen Plastewohnmobile und an der Einfahrt zum CP gab es Stau. Naja, uns ist das egal und so fuhren wir eben fix rüber nach Rerik und checkten am CP ein. Hier blubbern die selben Wellen wie paar Km nebenan und es gab keinerlei Fahrzeug- Auflauf.

Bissl baden, bissl Ostseerauschen - was braucht man mehr?

Was kriegt man mehr??? - Ich marschierte grad sonnenbelämmert zur Dusche, da hält doch ein blauer Kastenwagen vor mir an und begrüßt mich vogtländisch: "Ich denk, Ihr seid in Holland...."

Ich war kurz perplex. Den Rest könnt Ihr Euch denken, es gab einen netten Grillabend mit zwei vogtländischen Motorradlern - die Welt ist eben doch klein.


Rerik ist ein ordentlich gestalteter CP, sauber und strandnah.

Campingplatz Rerik:



https://www.ostseecamp.de/

Auf zur Nordsee

Die nächsten Ziele waren Freunde in Bremen, bissl Baby knuddeln und erzählen. Anschließend fuhren wir nach Wittmund und besuchten den dortigen CP am Ortsrand. Der ist Note 1 und verfehlt Note 1a nur, weil hinter dem Zaun eine Straße mit ihrem tgl Lärm nervte. Aber sonst ist dieser Platz top, vom Feinsten. Je nach Geldbeutel kann man preiswert einparken oder etwas nobler am Seeufer auf perfekt angelegten Stellplätzen andocken. Alles blitzeblank, ein netter Seerundweg, Hundebadebereich, Kinderspielplatz, teilweise Camperplätze inkl. Holzhütte für Küche und Bad, das hier ist absolut empfehlenswert.

Der Ort ist klein, typisch nordisch, hat einen Park und einen großen staatlichen Arbeitsgeber. Zur Nordsee sind es rund 20 km, das schafft auch ein Fahrrad.

Groningen, das nördliche Tor zu Holland

Von Wittmund sind es nur paar Km bis Groningen, da ist in 2 h viel passiert. Am örtlichen Cp bekamen wir noch einen Platz ohne Strom aber wir sind outark, das passt schon. Bei kühler Sonne haben wir uns erst mal Kaffee reingeschüttet und sind dann auf Wanderschaft...bzw Fahrradtour. Unsere zwei Stromer sind in Holland unerlässlich und man fällt nicht auf. Wer fährt da schon Auto?


Groningen, eine nette mittelgroße Stadt mit riesigem Stadtpark. Der Cp im Park wunderbar angelegt, das Stadtzentrum per Drahtesel in wenigen Minuten erreichbar. Moderne Häuser, paar Grachten/Kanäle und Radler zu Hunderten. Das ist irre, wir stehen anne Ampel und bei Grün gibt es einen Massenstart, wobei jeder kreuz und quer schneidet, was das Zeug hält. Die Hollis sind daran gewöhnt aber wir vom deutschen Süddorf mit- ohne Fahrradverkehr waren erst mal baff.


Und dann noch diese Massenparkplätze für die dünnen Zweiräder, ich würde meines nicht mehr finden, lach.

Groningen - Den Helder

Wenn man diese zwei Städte per Fahrzeug verbindet, kommt man zwangsweise über den Abschlussdeich, der beide holländischen Landteile verbindet. Dazwischen liegt das Ijssel- Meer, eine Landmassenvertiefung, welche früher Nordseeteil war. Der aufgeschüttete Damm im Norden sorgt mit seinen massiven Sperranlagen für Ruhe im Wasser und verbindet mit einer Straße Nordholland mit den östlichen Landesteilen. Ein Fort aus dunklen Tagen wird als Museum in perfektem Zustand erhalten und zeigt mit seinen Bunkeranlagen, wie "schön" es damals am Meer war. Ein kurzer Stop ist auf jeden Fall empfehlenswert, vor allem da die Dammüberfahrt recht langweilig ist und so die Pause Gestaltung findet.

Den Helder, eine Nordseeperle

Den nächste Cp nutzten wir 5 km südlich der Stadt Den Helder. Eigentlich wollten wir zu Mittag an einem anderen Platz einchecken aber der war bis 14.00 Uhr geschlossen. Der nächste Cp wurde uns von einem Radler empfohlen und der hatte Recht aber sowas von....ordentlich angelegt, mit Schwimmbad, Spielplatz, Hauspferdchen, ausgewachsenen Heckenabgrenzungen der einzelnen Flächen  und vernünftigen Preisen. 35,00 € pro Nacht inkl. Strom, Wasserzeug, 5,00€- Gutschein für das Gasthaus und Schwimmbadbesuch inkl. - supi.

Nette Bedienung, Leihstromer (Plattfuß an einem unserer Rädchen) und gleich hinter der Düne zur Nordsee gelegen - genial.

Wir blieben gleich zwei Nächte.

https://noordersandt.ardoer.com/de/

Den Helder, am letzten Zipfel in Richtung Nordwest gelegen, bietet neben einer kleinen atraktiven Altstadt auch einen großen Hafen mit allem was da hingehört, ein Marinemuseum inkl. U-Boot, weitere Museen und freilich ausgedehnten Strandbereichen. Wobei der "Strand" flächig asphaltiert wurde. Das mag den Winterstürmen trotzen aber es sieht gewöhnungsbedürftig aus. Dafür kann man da gut Rad fahren.

3 km südlicher ist die Westküste wieder natürlich geprägt, so mit super Sandstreifen, richtigen Dühnen mit Gras und Getier. Ab und zu trifft man eine Imbissbude uuuuund das Meer ist immer da. Nicht wie an der Deutschen Nordsee, wo Ebbe und Flut dem Touri den Tag versauen können.

Von Plauen nach DH sind es ca 800 km, das ist immer drin und ja, dort ist es richtig schön.

Amsterdam

- unser Wendepunkt der Reise empfing uns nach 80 km Südtour mit wechselndem Wetter. War es in Den Helder sonnig und warm, abgesehen vom Seewind, konnten wir nicht abschätzen, wie sich der Tag in der Hauptstadt gestaltet. Letztendlich blieb es trocken und später sonnig, wir hatten Glück.

Der Cp am Rand der Stadt blickt auf die Autobahn, nur ein See liegt dazwischen, den man umfahren muss. Dabei kommt der ehrenwerte Kutscher mit dem Euro1- LKW zwangsweise geradeso in eine Umweltzone und die liebe Stadtverwaltung lässt sich diesen doch so bösen Umweltschaden finanziell versüßen. Per Code vom Cp-Verwalter kann man sich den Betrag vonn 11,30 € online aus dem Konto ziehen lassen oder kameraüberwacht später 98,00€ docken.

Schwamm drüber - aber die Masse machts.

Die Verbindung zum Stadtzentrum per Straßenbahn ist top, Ticketts gibt es von einem echten Mensch im hinteren Wagen der Bahn. Das Zentrum ist touristisch voll erschlossen. Ob Drogen, Bienchen hinter Glas, alte Häuser, Grachten, Hafengewirr - alles ausreichend vorhanden und hervorragend vermarktet. Du suchst einen Laden mit Plaste- Entchen in allen Größen? Kein Problem, gibt es mehrfach. Kneipen, Bootstouren durch die Grachten, schaukeln auf dem ehem. SHELL- Turm, bitte sehr. Markstände mit Blumenzwiebeln, Käse-Shops und Pommesbuden - alles schick.

Wir haben die Bootstour 1 h gemacht und sind dann noch bissl rumgelaufen, Amsterdam ist schön aber eben tourimäßig völlig überlaufen. Und dann waren da noch tausende Fahrräder.....spektakulär. In Amsti gibt es mehr Fahrräder als Einwohner.

Die Heimreise

- führte kurz zu Obelink, einem bekannten Camping- Dealer mit anschließender Stadttour in Winterswiek, nettes Städtchen, kein MUSS. Der Cp ist ok, ländlich geprägt, direkt an einem See, da kann man schon einparken.

Am nächsten Morgen ging es dann nach Krefeld, zu Bekannten welche wir 2015 in Norge kennenlernten...stand da doch neben unserem Hondagespann plötzlich eine alte Guzzi.....das ist lange her.

Weiter am Rhein und der letzte Abend mit einem Stellplatz hinterm Stellplatz...im Uferwald des Rheins. Geil....lach. Hier noch paar Britten kennengelernt, bissl erzählt und gut. Morgens dann 450km nach hause,  mit dem LKW bei ca 100 kmh ganz entspannt.



Vielen Dank für Deinen Besuch, mehr unter:

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